An den
Vorsitzenden des SV Herscheid
Lothar Schröder
Birkenweg 16
........................................................................................................Herscheid, den 04.02.2005
58849 Herscheid

Hallo Lothar,

ich komme zurück auf unser Telefonat am 1.2. und möchte hiermit den Austritt von Karin und Hans Röcken aus dem Schützenverein Herscheid erklären.

Gründe:
Ich verweise auf den Schriftwechsel und möchte nochmals zusammenfassen:

Die Sportordnung des DSB (Stand 01.01.2001)sagt:

0.9.3.3 Vereinsmeisterschaften

0.9.3.3.2 Die Vereinsmeisterschaft ist auch durchzuführen, wenn nur ein Schütze startet.

0.9.3.3.3 Schützen, die ohne ihr Verschulden an der Vereinsmeisterschaft nicht teilnehmen können, ist vom Verein Gelegenheit zum Nachschießen zu geben. Den Titel "Meister" können diese Schützen nicht erlangen. Sie erhalten dadurch aber die Möglichkeit , sich für die nachfolgenden Meisterschaften zu qualifizieren.
0.9.3.3.4 Die Durchführung der Vereinsmeisterschaft ist Angelegenheit des Vereins. Die Vereinsmeisterschaft ist nur als Einzelwettkampf auszutragen. Nach Abschluß der Vereinsmeisterschaft sind die Ergebnisse mit den Namen der Schützen, die teilgenommen oder nachgeschossen haben, der nächsthöheren Sportstelle zu melden.

Diese obigen Ausführungen machen deutlich, dass:

1. Ein Einzelschütze ohne Bewertung des Ergebnisses den Titel "Vereins-Meister" trägt.

2. Alle erzielten Ergebnisse, ohne jede Selektion seitens des Vereins weiterzugeben sind. Eine willkürliche Streichung, damit Unterschlagung  von einzelnen Ergebnissen, sieht die Sportordnung nicht vor und ist daher rechtswidrig.

Die Tatsache, dass die Durchführung der Vereinsmeisterschaft eine Angelegenheit des Vereins ist, erlaubt es den Schießwarten nicht, die Regeln 0.9.3.3. bis 0.9.3.3.4 außer Kraft zu setzen !

Die am 13.09.2004 beschlossene Festlegung von Ringzahlen für Einzelschützen ist regelwidrig. Das folgende Beispiel macht deutlich, wie willkürlich dieser Beschluß ist. Es treten in der Seniorenklasse zwei Schützen an und erzielen 240 und 250 Ringe. Nach dem Beschluß belegen sie damit die Plätze 1 und 2. Nimmt nun nur ein Starter allein den Kampf auf, muß er mindestens 270 Ringe erreichen um eine Auszeichnung zu erhalten. Dies ist absolut willkürlich und verstößt eindeutig gegen Regel 0.1.3, die eine mögliche Gleichstellung der Teilnehmer verlangt und verstößt gleichfalls gegen  die Regel 0.9.3.3.2 und 0.9.3.3.3

Die Tatsache, dass Herr Bartsch den Beschluss für nicht richtig hält, wird ignoriert und als seine private Meinung dargestellt.

hierzu:

Sportordnung des Deutschen Schützenbundes e.V.

Teil 0 Allgemeine Regeln für alle Schießsportdisziplinen
0.1.3 Auslegung

Wo der Wortlaut der Sportordnungsregeln  eine eindeutige Auslegung nicht zuläßt, ist die Auslegung stets im Sinne des sportlichen Anstandes, der eine mögliche Gleichstellung aller Teilnehmer verlangt, vorzunehmen.
Da für die Vereins- und Gemeindemeisterschaften m.W. kaum schriftlichen Regeln bestehen, ist und war jede ad hoc Entscheidung der Schießwartinnen willkürlich und entspricht nicht den sportlichen Regeln von Fairnes und Gleichbehandlung, es geht und ging um Machtausübung.
Hier möchte ich das Vorschießen von Erhard Frischmuth nennen. Es war den Mitbewerbern Fritz Krugmann und Udo Thürmer u.a. gegenüber unfair. Es waren keine gleichartigen Bedingungen. Du solltest dazu einmal die beiden Betroffenen befragen, wie sie die Entscheidung der Schießwartin empfunden haben.
Und eines meiner Erlebnisse möchte ich auch kurz darstellen: Ich schoß bei einer VM 40 Schuß mit der Luftpistole. Nachdem ich mich ordentlich angestengt hatte, teilte mir die Schießwartin mit, dass mein Ergebnis zu schlecht für die Wertung sei. Mein Ergebnis tauchte nirgens auf. Kannst Du dir meine Begeisterung vorstellen ? Und ich hatte diese Dame zur Ausübung des Sportschießens überredet !
Dass Hunde, wenn sie getroffen wurden, bellen mußte ich in einem Telefongespräch erfahren. Der Schluß lautete: "Ich glaube bald, dass in unserem Verein jeder Arsch meint mitreden zu müssen."
Das eine Top-Schützin wie Lore Koczelnik den Verein verläßt und für den VSC weiterhin schießt, macht für mich deutlich, dass in diesem Bereich etwas nicht richtig läuft.
Lieber Lothar, ich bin sehr enttäuscht, dass Du nicht einfach mal mit der Faust auf den Tisch geschlagen hast, um diesen unsportlichen Aktivitäten ein Ende zu setzen. Nein, Du unterstützt das Ganze noch !

Mit sportlichen Grüßen
Horrido

gez.Hans Röcken
Ehrenzugführer 2. Zug