Wie alles begann
Meine sportliche Karriere ließ sich nicht unbedingt vorhersagen. Bei den Bundesjugendspielen der Schulen reichte es bei mir gerade mal zur Siegerurkunde. Meine Schwester Hildegard hingegen kam immer mit einer Urkunde des Bundespräsidenten nach Hause. Ich war für mein Alter bereits relativ groß kräftig und brachte ein stattliches Gewicht auf die Waage. Was ich vor den Wettkämpfen auch unternahm, z.B. hungern um mein Gewicht zu verringern, es wollte alles einfach nicht klappen. Meine Körpergröße und mein Körpergewicht waren dabei im Wege, größere sportliche Leistungen zu erbringen und mich mit höherwertigeren Siegerurkunden ehren zu lassen.
Start im Handball
Zu meiner Jugendzeit
war der TuS Lintfort über Jahre eine Größe im Feldhandball.
Deutsche Meistertitel wurden gewonnen. Es war deshalb selbstverständlich,
dass alle Jungen vom Bazillus Feldhandball angesteckt wurden. Wir hatten
deshalb viele Handball-Schülermannschaften. Also begann ich 1954
Handball zu spielen. Die Mannschaft, in der ich spielte, war recht erfolgreich.
Doch nach einiger Zeit ließ bei einigen Kameraden die Begeisterung
nach, war das Spiel über das ganze Fußballfeld doch sehr anstrengend. |
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Als Handballspieler Im Dress des TuS Lintfort um 1955, Blau-Weiß waren unsere Farben. |
Jugendmannschaft
des TuS Lintfort Mitte der 50-er Jahre. Ich war, wie man sehen
kann,der Größte im |
Schwester als Initiator
Meine Schwester hatte in
der Zwischenzeit in ihrem Arbeitskollegen Peter (Pit) Kaspers, einem erfolgreichen
Speerwerfer und Fünfkämpfer, einen Trainer gefunden, der sie für
das Speerwerfen begeistern konnte. Schon im Ballwerfen hatte sie die gleichaltrigen
Mädchen weit hinter sich gelassen. Sie konnte sich schnell im Landesverband
Niederrhein einen Namen machen. Leider kam die deutsche Schülermeisterin
in ihrer Altersklasse vom gleichen Verband. Immer nur zweiter Sieger zu werden
war nicht "ihr Ding". Durch Pit kam ich dann mit 19 Jahren zur Leichtathletik.
Natürlich sollte ich, wie er selbst, Speerwerfer werden. Doch nach wenigen
Trainingswochen war klar, dass aus mir kein erfolgreicher Speerwerfer werden
würde. Die Drehbewegungen beim Diskuswerfen lagen mir mehr.
Diskuswerfen hat was
Bei Pit machte sich Ratlosigkeit breit. Im Fünfkampf gab es ja auch noch das Diskuswerfen. Das war zwar nicht gerade Pits Paradedisziplin, aber für die Vermittlung der notwendigen Grundlagen reichte es aus. Dann ließ er mich mit dem Diskus allein. Hartnäckigkeit ist schon immer eine meiner Stärken gewesen. So sah man mich stundenlang, auf dem Sportplatz auf und ab, allein das Diskuswerfen üben. Bereits nach kurzer Zeit wusste ich: das ist meine Disziplin. |
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1961 erstmals Diskus Kreismeister des Kreises Moers in Meerbeck |
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Großes Trainervorbild
Fritz
Mühle, *31.05.1917 aus Repelen, Kreis Moers, Sportlehrer und Nationaltrainer
der deutschen Weitspringer und Staffellläufer, war damals auch unser
Vereinstrainer beim TuS Lintfort. Er vermittelte eine vielseitige Ausbildung
in den leichtathletischen Disziplinen. So ist es nicht verwunderlich,
dass ich am 08./09.10.1960 in Rheinhausen sogar einen Zehnkampf absolvierte. |
Sportplakette NRW Mein
ehemaliger Kollege bei der Stadtverwaltung Lüdenscheid, Dieter Saal,
seinerzeit Archivar der Stadt Lüdenscheid, ist seit den1960er-Jahren
ein treuer Fan von mir. Er hat 2008 den Antrag für die Verleihung
der Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen an mich auf den Weg gebracht
und sich hierfür mit Energie und Erfolg eingesetzt. |
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(C)
Foto: Andrea Bowinkelmann
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