Zugführer

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Schützenverein Herscheid von 1950 e.V.

Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass ich seit 1983 in meiner Funktion als Schießwart und/oder Zugführer die Geschicke des zweiten Zuges positiv beeinflussen konnte. Viel Arbeit war damit verbunden, aber auch viele unvergessene Stunden konnte ich im Kameradenkreis erleben. Viele Freundschaften konnte ich schließen, die mein Leben bereichert haben. Unvergessen u.a. Werner Gester der leider zu früh von uns ging. Die Behauptung: "alle Schützen saufen" kann ich so nicht stehen lassen. In dieser Zeit bin ich immer nüchtern vom Schießabend nach Hause gekommen, na -fast immer-. Die Geschichte des zweiten Zuges habe ich aus Anlaß des 50jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 2000 nach alten Quellen für die Festschrift zusammengestellt.

Die Geschichte des zweiten Schützenzuges

Die Geschichte ist natürlich immer mit Personen verbunden, die das Geschehen bestimmen. Daher zunächst eine Auflistung der Zugführer und deren Stellvertreter:
1951-1953 Herbert Hof / Albert Höller
1953-1957 Herbert Hof / Heinz Ernst jun.
1957-1960 Herbert Hof / Heinz Fiebig
1960-1965 Erich Thomascheit / Heinz Fiebig
1965-1968 Erich Thomascheit / Georg Schmolka
1968-1973 Herbert Schmellenkamp / Georg Schmolka
1973-1976 Werner Althöfer / Friedrich Voss
1976-1978 - / Friedrich Voss
1978-1983 Willy Narweleit / Manfred Jäschke

1983-1984 Willy Narweleit / Hans Röcken
1984-1985 Hans Röcken (kommissarisch)
1985-1995 Hans Röcken / Eckhard Volkmann
1995-1997 Hans Röcken / Peter Klüppelberg
1997-2001 Peter Klüppelberg / Hans Röcken
2001- Peter Klüppelberg / Uwe Feuerer
Herbert Hof
Erich Thomascheit
Herbert Schmellenkamp
Werner Althöfer
Willi Narweleit
Hans Röcken
   
Peter Klüppelberg
   

Von der ersten Zugversammlung wurde Herbert Hof zum Zugführer gewählt. Das Schießen fand im Wartesaal des Bahnhofes statt. In der Gaststätte wartete man in fröhlicher Runde, bis man selbst schießen konnte. Ab und zu wurde auch im Hubertushof geschossen. Hier war der Aufbau des Standes umständlich.1953: Heinz Schmidt wird zum Gruppenführer gewählt und ist bis heute in dieser Funktion tätig.
Die Damen schossen privat im Wartesaal 2. Klasse mit Bolzengewehren. Nachdem Giselher und Annerose Kober 1965 als Wirtsleute aufhörten, wurde an Stelle des Schießens gemeinsam gekegelt. 1955: Herbert Hof wird zum stellvertretenden Oberst gewählt. 1957 tritt Herbert Hof die Nachfolge von Otto Welschholz als Oberst an und bleibt bis 1977 im Amt.
1955 schoss Herbert Hof den Vogel von der Stange und wurde der erste König des zweiten Zuges. Nachfolger als Zugführer wurde 1960 Erich Thomascheit. Heinz Fiebig hat langjährig als Platzmeister dem Schützenverein gedient und hatte besonders in und um die Schützenhalle immer eine Hand für den Schützenverein frei. Er erhielt dafür 1982 den äußerst selten verliehenen Ehrenteller des Schützenkreises Lüdenscheid.
Heinz Kowall baute in Zusammenarbeit mit seinen Schützenbrüdern die verfallene Kegelbahn des Gasthofes "Zum Wiesenthal" - später "Parkhotel" - zu einem Schießstand aus. Erwin Kalbreier, König 1964 und Bauunternehmer, stiftete die Materialien.
Oberst, Zugführer und erster König des zweiten Zuges Herbert Hof 1955
Schützen des zweiten Zuges beim Bau des Schießstandes 1964

1965 fuhren die Schützen zum Schützenfest nach Wechte (Lengerich), das Herbert Heuvemann, der aus dieser Gegend stammte, vereinbart hatte. Eine Ehrenscheibe im Eingang zum Clubraum erinnert daran. Heinz Schmidt errang die Gast-Schützenkönigswürde und wurde entsprechend gefeiert. Im November 1968 verstarb mit Jupp Padberg ein Mann, der gern als Präsident des Frühschoppens bezeichnet wurde. Sein Humor war ein echter Humor, der aus dem Herzen kam.
1968 wurde Herbert Schmellenkamp zum Zugführer gewählt. Aus dieser Zeit sind besonders die Besuche in "Schmelles Kellerbar" in Erinnerung.

1970 fand zum ersten mal ein Kappenfest statt, das insbesondere durch die gut bestückte Tombola bekannt wurde. Diese Kappenfeste waren über Jahre ein Hit und fanden großen Anklang.

1987 ging das letzte Karnevalsfest im "Adler" über die Bühne. Die Zugführung hatte nicht den Mut, die Veranstaltung in größerem Rahmen zu organisieren. So preschte die UWG in diese Lücke und startete den heute so beliebten UWG-Karneval.

1972 fuhr man mit dem Musik- und Tanzzug nach Bremen.

1973 wurde Werner Althöfer zum Zugführer gewählt. Aus dieser Zeit sind die Wanderungen zu Hans Schäfer, der in Echternhagen einen Kotten gemietet hatte, in guter Erinnerung. "Lagerfeuer" war angesagt. Lamm auf dem Grill bleibt ebenso unvergessen. Im Herbst 1975 wurde den Schützen der Schießstand gekündigt, da die Vermietung der Kegelbahn für den Wirt lukrativer war. Werner Althöfer zog sich zurück. Damit begann die schwerste Zeit für den zweiten Zug. Ohne Führung und Gelegenheit zum Schießtraining schien das Ende vorprogrammiert. Nur durch die Initiative des 1. Schießwartes Eckhard Volkmann, der einen Stammtisch im "Adler" etablierte, wurde das Zugleben aufrechterhalten. Der Stammtisch wurde bis zum Jahre 1984 weitergeführt, obwohl ab November 1980 den Schützen ein Schießabend pro Monat auf dem Schießstand in der Halle eingeräumt wurde.

1976 fuhren die Schützen mit dem "Sambazug" nach Dinkelsbühl. 1978 wurde eine Busfahrt nach Mannheim durchgeführt.

1978 wurde Willy Narweleit Zugführer. Willy war durch seine aktive Zeit als Fußballer beim TuS und seiner Kellnertätigkeit ortsbekannt. Alle Schützen erinnern sich sicher gern an seine Fröhlichkeit und Sangesfreude. "Oh diese Freude..." wurde sein Markenzeichen.

Die weiteste Reise führte die Schützen 1980 per "Sambazug" nach Luzern. Die vielen "Döneckes", hier besonders Willy Narweleit`s sportliche Einlage oder die Sache mit dem Stripties-Hund sind heute noch Gesprächsstoff in fortgeschrittener Stunde.

Unter Willy's Regie begann das Altenschießen, dessen erster "Präses" er wurde. Dieser Aufgabe widmete er sich sehr intensiv. Dies führte dazu, dass er 1984 um Entlastung von der Zugarbeit bat. Sein Stellvertreter Hans Röcken wurde zunächst kommissarisch mit der Zugführung betraut, bis er 1985 endgültig zum Zugführer gewählt wurde.

Im Oktober 1985: Moselfahrt zu den Raubrittern von Kobern-Gondorf. Tanz und Wein bis zum Abwinken.

Ein zweiter Schießabend wird gegen einigen Widerstand durchgesetzt.

Bis 1985 wurde vor dem Schützenzug ein Umtrunk mit der Führung des Versetaler Schützenvereins und des zweiten Zuges, die ein besonderes Freundschaftsverhältnis verband, eingenommen. Es war dem Zugführer wichtig, das Ganze auf eine breitere Basis zu stellen, so dass ab 1986 der Frühschoppen in der Gartenstraße stattfand. Hier bot sich die Gelegenheit für alle Schützen, sich besser kennen zu lernen. Für Musik sorgte in den ersten drei Jahren das Tambourcorps der Plettenberger Schützengesellschaft. In den nächsten sechs Jahren spielte der TV Kierspe unter der unnachahmlichen Stabführung von Günter Riedel, der auch den gemeinsamen Marsch zum Antreten am "Adler" musikalisch unterstützte.

Die freundschaftlichen Bande zum vierten Zug führten dazu, dass sie sich auch zum Frühschoppen einfanden. Jährliche Weihnachtsfeiern waren immer ein besinnlicher Ausklang. Wechselnde Lokalitäten - einschließlich der Schützenhalle - waren Orte der Begegnungen.

1986 wurde für die Schützinnen, die seit fünf Jahren eine Schießgruppe haben, ein Schießabend in der Halle eingeräumt. Die Damen sind auch im erweiterten Vorstand vertreten. Der Zugführer bringt den Damen das "kleine Einmaleins des Sportschießens" bei und überredet sie zur Teilnahme an den Rundenwettkämpfen. Seit dieser Zeit ist die Damenschießgruppe ein Aushängeschild des zweiten Zuges und ist ob ihrer guten Schießergebnisse gefürchtet. Erste Schießwartin wurde Annerose Kober.

Ab 1987 gelang es uns, junge Leute für die Schützensache zu begeistern.

Für 1989 suchte man ein Reiseziel und wurde durch den Ausflug der Gemeindeverwaltung auf Bosen bei Sankt Wendel im Saarland und das Hotel Weingärtner aufmerksam. Hans Röcken suchte natürlich auch Kontakt zu den Schützen. Mit Norbert Schmidt als Vorsitzendem von "Gut Ziel Bosen" fand er einen Gleichgesinnten und so konnte im Anschluss an eine Moselfahrt ein Vergleichsschießen vom Stapel laufen. Der neuerstandene Schießstand wurde bei dieser Gelegenheit eingeweiht. Heinz Kowall schoss gleich in die Decke. Beim 10-jährigen Treffen bekam er dieses Loch von den Schützen aus Bosen in einer Urkunde symbolisch überreicht. Man war sich sympathisch, und so wurde der Grundstein einer großen Freundschaft gelegt. Von da an besuchte man sich fast jährlich. Die Bosener nehmen seither an unseren Schützenfesten teil. 1990 feierte man nach Jahren, zum 30. Jubiläum, wieder ein Schützfest in Bosen. Wir waren mit einer großen Abordnung dort und es gab eine tolle Feier.

1995 erlebte man in Bosen etwas Besonderes. Zum Schützenfest waren die Herscheider mit ihren Königspaaren und Adjutanten angereist. Gemeinsam wurde ein Festzug vom Hotel Weingärtner zum Schießstand durchgeführt, für alle Teilnehmer ein schönes Erlebnis, wenn auch die Musiker Probleme mit dem ungewohnten Marschieren hatten. Leider hatte die Presse die Bürger nicht informiert. So sah man manche Bewohner nur hinter den Gardinen.

Nun steht in diesem Jahr nicht nur unser 50. Jubiläum, sondern auch das 40. Jubiläum in Bosen an. Am 16.September 2000 startet sicher eine große Abordnung, hoffentlich mit den Königspaaren und dem Hofstaat, nach Bosen.

1995 wurde auf Vorschlag von Hans Röcken von der Zugversammlung Peter Klüppelberg zum Stellvertreter gewählt und damit die Weichen für eine Verjüngung der Zugführung gestellt.

1996: Erste Teilnahme am Frühjahrsmarkt des BDS. Herbstwanderung zur Klemme mit Grillen.

Nach undenklichen Zeiten eine Hochzeit von aktiven Schützen unseres Zuges. Heike Jäschke und Stefan Crummenerl werden von einem Spalier der Schützen ins Eheleben begleitet.

1997 übergab Hans Röcken beim Frühschoppen in der Gartenstraße einen Taktstock an Peter Klüppelberg, der symbolisch die Übergabe der Verantwortung für den zweiten Zug ausdrücken sollte. Besuch in Bosen mit Weinprobe in Trier, zusammen mit den Freunden aus Bosen. Vorweihnachtliche Feier erstmals im Brauhaus in Lüdenscheid.

1998: Frühjahrsmarkt auf dem alten Schulplatz. Wanderung übers Ebbe nach Echternhagen mit Zwischenstopps.

Auf der Zugversammlung am 23.11.2001 trat Hans Röcken vom Amt des stellvertretenden Zugführer zurück. Mit Uwe Feuerer übernahm ein weiterer Wunschkandidat sein Amt. Damit ist der Zugvorstand deutlich verjüngt worden. Für seine verdienstvolle Arbeit im zweiten Zug wurde Hans Röcken zum Ehrenzugführer ernannt.


Für das Schießen waren folgende Schießwarte und deren Vertreter zuständig:
1965-1968 Heinz Kowall

1968-1971 Günter Däumer

1971-1983 Eckhard Volkmann / Heinz Schmidt

1973-1980 in Grünenthal: Friedrich Wilhelm Funke

1983-1985 Hans Röcken / Host Birkenhoff

1985-1992 Hans Röcken / Manfred Jäschke Annerose Kober / Inge Pflug

1992-1995 Oliver Höggel / Manfred Jäschke Annerose Kober / Helga Gester

1995-1998 Oliver Höggel / Erhard Frischmuth Annerose Kober / Heide Trobisch

Seit1998 Erhard Frischmuth / Ralf Milkereit Annerose Kober